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Der Semesterbeitrag: Tut weh und tut Gutes

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287,95€. Ein Betrag, der vielen Studierenden einen Schrecken einjagt und kurz vor der vorlesungsfreien Zeit ein ganz schönes Loch in den studentischen Geldbeutel reißen kann. Am 15. Juli ist es schon wieder soweit, der Semesterbeitrag für das Wintersemester 2021/22 der Universität zu Köln muss gezahlt werden. Wer nicht zahlt, den erwarten Mahngebühren und Exmatrikulation. Wer ihn zahlt, beteiligt sich hingegen an der Finanzierung des studentischen Lebens an der Uni und unterstützt so zahlreiche Dienstleistungen.

287 Euro, 95 Cent; Der Semesterbeitrag finanziert nicht das Studium:

Die Zahlungsdaten für den Semesterbeitrag findet man auf Klips unter „Semesterbeitragsstatus“. Doch dort sieht man nicht nur die Bankverbindung und den Betreff, sondern auch eine Auflistung. Sie verrät, wie sich der Semesterbeitrag zusammensetzt und wohin die Teilbeträge fließen. So macht den größten Anteil das Semesterticket aus, welches 197,20€ kostet. Die restlichen Teilbeträge gehen an das Kölner Studierendenwerk (75€), die Fakultätszuweisung (2,10€), den Studierendensport (1,75€) und den AStA Beitrag (10,00€). Auffällig ist, dass kein Geld in die Lehre fließt. Der Semesterbeitrag dient also nicht der Finanzierung des Studiums, sondern der Finanzierung all jener Angebote, die das Leben als Student*in bereichern.

197 Euro, 20 Cent; Das Semesterticket:

Dank des Semesterbeitrages wird der Studierendenausweis zum Ticket zur Welt. Naja gut, zum Ticket zum Bundesland NRW. Mit der UCC-Card können Studierende hier alle Busse, U-, S- und Regionalbahnen nutzen. Außerdem kann man zwischen 19:00-03:00 Uhr und am Wochenende ein Fahrrad oder eine Person mitnehmen (oder bis zu 3 unter 14.-Jährige). Das Semesterticket wird viel genutzt. Besonders von Studierenden, die keine Wohnung in Uni-Nähe haben. Dennoch sind 197,20 Euro ein beachtlicher Betrag. Nicht für jeden ist es möglich oder fair rund zwei Drittel des Semesterbeitrags für Bus und Bahn auszugeben. Für diesen Fall gibt es die Möglichkeit eines Härtefallantrags, den man beim AStA stellen kann. Wenn die Zahlung der knapp 200 Euro nicht zumutbar ist, kann der Semesterbeitrag erstattet werden. Gründe hierfür sind beispielsweise, wenn die finanziellen Mittel fehlen oder das Angebot aufgrund eines Auslandssemesters oder Exmatrikulation nicht nutzen kann.

10 Euro; der AStA-Beitrag:

Über den AStA läuft allerdings nicht nur die Verhandlung des Semestertickets und der Härtefallantrag. Der AStA, kurz für Allgemeiner Studierendenausschuss, setzt sich auch für die Belange der Studierenden der Universität zu Köln ein. Er besteht aus einem dreiköpfigen Vorstand und den Referent*innen der einzelnen Referate, die themenbezogene Arbeit leisten. So gibt es beispielsweise das Referat für Soziales und Internationales, dass sich unter anderem für die Studienfinanzierung und Inklusion an der Uni einsetzt. Auch autonome Referate werden vom AStA unterstützt, wie das autonome Elternreferat, das die Interessen jener Studierender vertritt, die sich während des Studiums um Kinder kümmern.

 1 Euro 75 Cent; Studierendensport, nur ein Angebot des AStAs:

Zahlreiche Angebote werden vom AStA unterstützt. Der Studierendensport, welcher mit 1,75€ vom Semesterbeitrag mitfinanziert wird, ermöglicht einen günstigen Zugang zu einer Vielzahl von Sportangeboten, wie Basketball, Yoga oder Rugby. Wenn die sportliche Motivation fehlt, reicht ein Blick ins Planungsverzeichnis. Aber auch bei fehlendem Werkzeug, Notebooks für das Online-Semester oder einem fehlenden Lastenfahrrad kann man beim AStA Unterstützung finden und Fehlendes ganz einfach ausleihen.

75 Euro; Kölner Studierendenwerk:

Neben dem AStA steht auch das Kölner Studierendenwerk den Student*innen mit Rat und Tat zur Seite. Nicht nur die Studierenden der Uni Köln profitieren von der Arbeit des Studierendenwerks, sondern auch die Student*innen von sechs weiteren Kölner Hochschulen. Rund 600 Mitarbeitende ermöglichen eine Vielzahl an Angeboten. Zum Beispiel betreibt das Studierendenwerk die Mensen und Bistros, die noch so manchen Studierenden vor einem Nudeln mit Ketchup-Tag gerettet haben. Ein weiteres Angebot des Studierendenwerks ist die Vermittlung von Wohnheimplätzen und die Unterstützung der Privatzimmervermittlung, da nur ca. ein Drittel der Bewerber*innen einen der rund 5.000 Wohnheimplätze bekommt.

Außerdem bietet das Studierendenwerk diverse Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten für Studierende. Diese können seit dem 01. Juli auch wieder in Präsenz stattfinden. Psycholog*innen und Psychologische Berater*innen helfen, sowohl in Einzel- als auch in anonymer Online-Beratung. Workshops und Coachings unterstützen dabei Prüfungsangst zu überwinden und bieten Schreibberatungen an. Auf die Frage, welches Angebot mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, antwortet Dr. Klaus Wilsberg vom Studierendenwerk: „Alle natürlich . Was vielleicht im verordnungsgeprägten Ablauf manchmal untergeht ist, welchen wichtigen Beitrag die Mitarbeiter*innen des Bereichs Studienfinanzierung (BAfÖG) für das Gelingen des Studiums leisten“. Trotz Enttäuschungen, zu denen es immer wieder käme, sei der Beitrag der Mitarbeitenden besonders aktuell sehr wichtig.  

287,95 Euro; Ein Fazit:

Durch den Semesterbeitrag wird vieles von dem finanziert, was das Leben als Student*in ausmacht und bereichert. Die Mahlzeiten in den Unimensen, Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Studierenden und Unterstützung, wenn man sie am meisten braucht. Das Angebot ist vielfältig und auch dieser Artikel war nur eine Zusammenfassung dessen, was der Semesterbeitrag ermöglicht. Das Geld hilft dem Studierendenwerk und dem AStA eine zuverlässige Anlaufstelle für die Höhen und Tiefen des Unilebens zu sein. Macht dieser Gedanke es leichter fast 300 Euro zum Semesterende aufzubringen? Nicht wirklich. Aber er macht es vielleicht etwas weniger schmerzhaft trotzdem auf Überweisen zu klicken.

 

Quellen:

Angebote des AStAs: Angebote des AStAs

Angebote des Kölner Studierendenwerks: Kölner Studierendenwerk

Erstattung des Semesterbeitrags: Erstattung des Semesterbeitrags

Aufteilung des Semesterbeitrags: Übersicht Semesterbeiträge seit 2010

Angebot des Hochschulsports: Hochschulsport

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