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Frühstückslektüre | Die High-Five-Therapie von Dr. Musculus

Verfasst von Tobias Tarnow am

Mal wieder Stress im Studium? Alles Erdenkliche versucht, aber irgendwie ist nichts dabei rum gekommen? Dann probier’s doch einfach mal mit einem High Five mit dir selbst! Am Besten über Kopfhöhe, das hilft deinem Hormonspiegel nämlich besonders.


Das Jubeln gehört zu den meisten Erfolgserlebnissen im Mannschaftssport, keine Frage. Von akrobatischen Kunststückchen bis hin zu triumphierenden Siegerposen, alles hat es schon gegeben. Doch ein Großteil der Athleten*innen, völlig unabhängig von Alter, Geschlecht oder Wetter, setzt meistens zum klassischen High Five an. Aber warum? Was ist so magisch am Abklatschen, dass wir es immer wieder machen wollen?

Genau diese Fragen stellten sich auch die Leistungspsychologin  Dr. Lisa Musculus und ihr Team der Sporthochschule Köln und machten 2016 prompt eine Studie daraus. Sie testeten die Auswirkungen von High sowie Low Fives auf den menschlichen Körper und seine Psyche. Anlass war nicht nur das Interesse am Klatschen, sondern auch eine Studie von Sozialpsychologin Amy Cuddy aus dem Jahr 2014. Diese beschäftigte sich mit den sogenannten Power Posen. Diese wurden vier Jahre später in der Kölner Studie als Vergleich für die High Fives benutzt.

Nach einem Jahr Forschung stellte das Team rund um Dr. Musculus seine Ergebnisse vor. Zwar konnten sie keine psychologischen, beziehungsweise motivierenden Auswirkungen belegt werden, dafür aber hormonelle. High Fives senken laut der Studie genau wie Power Posen den Gehalt des Stresshormons Cortisol. High Fives machen also nicht nur Spaß, sie sind ab sofort sogar Medizin für Kopf und Geist.

High Fives vs. Power Posing

Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch die an der Harvard Business School unterrichtende Amy Cuddy, als sie das Power Posing untersuchte. Die von ihr untersuchten Power Posen drücken das Selbstbewusstsein eines Menschen aus. Prinzipiell handelt es sich einfach um die statische Ausrichtung des Körpers. Zeigt jemand eine breite Brust und öffnet die Arme, so spricht Cuddy von einer High Power Pose. Ähnlich wie im Tierreich wird hierbei so instinktiv Macht und Selbstbewusstsein demonstriert. Eine zwei Minuten anhaltende statische Pose lässt den Testosteronspiegel durchschnittlich um 20% steigen. Das Gegenszenario tritt bei einer Low Power Pose auf, bei der man sich eher zusammenkauert. Außerdem sind vor allem bei den Cortisolwerten belegende Ähnlichkeiten zu finden.

Natürlich ist die Wirkung von einer einzigen Bewegung des Arms nicht so bemerkenswert, wie die von ewigem, selbstbewussten Posieren, aber es muss ja auch nicht bei einer Einzigen bleiben. Also, gebt euch High Fives bis die Hände glühen! Entweder alleine oder aber bestenfalls gegenseitig, aber Finger weg von diesen Low Fives. Die sind verglichen mit ihrem großen Bruder echt unter der Gürtellinie. Möge das Händeklatschen beginnen!

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