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Wohin mit dem Elektroschrott?

Verfasst von Nicola Reichenau am

Die weltweite Menge an Elektroschrott steigt. Während 2020 ca. 53,6 Millionen Tonnen Elektromüll anfielen, wird 2030 die Menge nach Berechnungen der UN auf 74 Millionen Tonnen ansteigen. Jede:r Deutsche hat daran im Durchschnitt einen Anteil von mehr als 20 kg. Die mangelnde Entsorgung und Wiederverwertung verursacht nicht nur zahlreiche Umweltprobleme, sondern auch finanzielle Verluste. So wird der Wert der verlorenen Rohstoffe aus dem Elektroschrott für das Jahr 2019 laut dem E-Waste Monitor auf ca. 57 Mrd. USD. geschätzt.

Mangelhafte Rücknahmequote

Dabei wird viel gar nicht erfasst. Eine Umfrage von Bitcom ergab, dass in 50 Prozent der deutschen Haushalte drei alte Mobiltelefone rumliegen. Insgesamt beläuft sich die Zahl auf 200 Millionen Smartphones und Handys in ganz Deutschland. Die Rücknahmequote der Altgeräte in Deutschland liegt laut der Deutschen Umwelthilfe bei nur 40%.  

Entsorgung in Köln

Ein Blick in meine „Kiste des schlechten Gewissens“ versteckt ganz unten links in meinem Schrank bestätigt diese Zahlen. Hier sammeln sich meine defekten Handys, Laptops und Tablets der letzten zehn Jahre inklusive Ladegeräte und warten darauf, ordentlich entsorgt oder repariert zu werden. Höchste Zeit also sich der Verantwortung des Eigentums zu stellen und sich anzugucken, wie und wo Elektrogeräte in Köln ordentlich entsorgt werden können.

Die AWB Köln bietet neben der Abgabe in den Wertstoff-Centern einen kostenlosen Abholservice für Elektroaltgeräte an, den man telefonisch oder online bestellen kann. Andere Sammel- und Rücknahmestellen listet die Stiftung Elektro-Altgeräte Register (Stiftung ear) auf ihrer Website.

Im Handel

Viele Leute wissen nicht, dass beim Kauf eines neuen Geräts bereits eine Entsorgungsprämie enthalten ist und somit auch der Handel verpflichtet ist, Altgeräte zurückzunehmen. Kleinere Geräte unter 25 Zentimetern Größe können einfach so bei jedem Händler kostenlos abgegeben werden. Für größere Geräte gilt die Annahmepflicht dagegen nur, wenn etwas Ähnliches gekauft wird.

Auch der Online-Handel ist von dieser Regelung betroffen, falls eine Versand- und Lagerfläche für Elektrogeräte von mindestens 400 Quadrat­metern vorhanden ist. Da jeder Online-Shop diesbezüglich andere Regeln hat, lohnt es sich auf der Website nachzuschauen und ggf. nachzuhaken wie die Rücknahme organisiert wird.

Reparieren

Beate Schwarz von Greenpeace Köln empfiehlt Elektrogeräte prinzipiell, wenn möglich zu reparieren oder reparieren zu lassen, anstatt direkt ein neues Gerät zu kaufen. „Das schont Ressourcen und die Umwelt.“, sagt sie. Wer nicht allein schrauben möchte, findet in Repair Cafés dafür Hilfe. Ersatz­teile wie Displays müssen dabei selbst besorgt und mitgebracht werden. Über Repair-Initativen könnt ihr euch hier informieren. In der BüZe in Ehrenfeld findet z.B. jeden 3. Samstag im Monat ein Repair-Café statt. Jeden 2. Sonntag im Monat können kaputte Geräte unter Anleitung im Bürgerhaus Stollwerck in der Südstadt repariert werden.

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