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Umwelt retten, Insekten essen

Verfasst von Jule Schremmer am

Abends vor dem Fernseher Maden und gegrillte Heuschrecken statt Chips und Salzstangen essen? Kaum vorstellbar, aber in vielen Teilen der Erde Normalität. Warum Insekten auch in Deutschland demnächst auf dem alltäglichen Speiseplan stehen sollen.

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„In den Niederlanden kann man sie schon seit 2015 im Supermarkt kaufen. Es ist eine Reihe ganz neuer Firmen entstanden. Sie verarbeiten Insekten zum Beispiel zu Proteinriegeln oder in Nudeln und Brot.“ - Arnold van Huis, Tropenbiologe

Allein bei der Vorstellung zum Mittagessen Mehlwürmer zu essen, läuft vielen ein Schauer über den Rücken. Dabei wissen die meisten Deutschen gar nicht, dass sie jährlich schon ca. 250 Gramm Insekten zu sich nehmen. Vegetarier und Veganer sogar noch mehr, denn häufig sind Fragmente von Insekten in Mehl, Brot oder Salaten zu finden.

Seit einem Jahr fallen Insekten unter die EU-Verordnung für neuartige Lebensmittel. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass die Deutschen von nun an ihre komplette Ernährung umstellen.

In vielen Ländern Asiens zählen Insekten zu den Spezialitäten.
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In vielen Ländern Asiens zählen Insekten zu den Spezialitäten.

Nur 7 Prozent der Deutschen sehen in Insekten eine echte kulinarische Alternative


Und das, obwohl Insekten eine ganze Menge Proteine und Mineralstoffe liefern. Getrocknete Wanderheuschrecken enthalten beispielsweise genau soviel Eiweiß wie Hühnerfleisch. Und noch dazu ist der Verspeis von den Krabbeltieren umweltfreundlicher, denn angesichts der wachsenden Weltbevölkerung stellen Insekten eine gute Alternative zu Fleisch dar. Würmer brauchen logischerweise deutlich weniger Futter als Rinder, emittieren weniger Treibhausgase und benötigen viel weniger Fläche. Für ein Kilogramm Rindfleisch braucht man beispielsweise 6 Kilogramm Futter und für ein Kilogramm Insekten- Eiweiß oder -Fleisch braucht man nur ca. 1,5 Kilogramm Futter.

Forscher berichten, dass bis 2050 die Weltbevölkerung so stark wachsen soll, dass die Ressourcen schlicht und einfach knapp werden und ein Umstieg zu den Krabbeltieren deshalb eine unschlagbare Lösung sei. Sie vermuten außerdem, dass der Ekelfaktor bei vielen geringer sei, wenn Mehlwürmer und Co im Essen nicht mehr ersichtlich seien. Aber ob gemahlene Mehlwürmer in Nudeln deswegen appetitlich sind, bleibt wahrscheinlich dennoch für viele sehr fragwürdig.

Bildet euch doch einfach eure eigene Meinung, also ran an die Insekten! 

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