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Frühstückslektüre | Carsharing: nutzen statt besitzen

Verfasst von Dimitar Dimitrov am

Kein Geld oder Platz für ein eigenes Auto, aber du brauchst manchmal trotzdem eins? Die Antwort ist simpel – Carsharing. Man besitzt kein eigenes Auto, sondern kann ein öffentlich zugängliches für eine bestimmte Zeit anmieten.

(CC-0) StockSnap / pixabay.com

Es gibt drei verschiedene Formen von Carsharing – stationsbasiertes CarSharing, Free Floating und Peer-to-Peer-Carsharing


Beim stationsbasierten CarSharing werden die Fahrzeuge auf fest angemieteten Parkplätze abgestellt. Der Kunde holt das Auto vom Parkplatz ab und nach der Benutzung muss das Auto zum selben Parkplatz zurückgebracht werden. Ein großer Vorteil dieser Art der Autovermietung ist die Buchungszeit – das Fahrzeug kann einen Tag, einen Monat oder auch ein halbes Jahr davor gebucht werden. Eine passende Variante, wenn man einen Urlaub oder eine Reise plant! Der Preis wird pro Stunde und gefahrenem Kilometer abgerechnet. Das Auto muss am Ende wieder sauber und vollgetankt zurückgebracht werden.


Was ist aber, wenn man im Zentrum der Stadt steht und schnell ein Auto braucht?

 

Für den ist die zweite CarSharing-Variante – das Free Floating – das Richtige. Beim Free Floating werden die Fahrzeuge in der Stadt auf öffentlichen Parkplätzen abgestellt. Der Kunde sucht mit Hilfe einer App das nächste geparkte Auto und kann es für maximal 15-20 Minuten vor der Abholung reservieren. Wenn der Carsharing-Benutzer das richtige Fahrzeug findet, kann er es einfach mit einer App oder einer Karte ausleihen. Der Preis wird über die Ausleihzeit berechnet. Die Kosten für Benzin, Parkgebühren und Versicherung sind im Preis inbegriffen. Im Vergleich zum stationsbasierten CarSharing muss das Fahrzeug vor der Abgabe nicht vollgetankt werden. Jeder Kunde nutzt bei Bedarf einfach die Tankkarte. Die Tankkosten zahlt dann das Unternehmen. Das Auto kann dann an jedem freien Parkplatz innerhalb der Stadt zurückgegeben werden. Das Free Floating ist flexibler als das stationsbasierte CarSharing, kostet meistens aber deutlich mehr.

(CC-0) Free-Photos / pixabay.com

Eine weitere Alternative ist das „ Peer to Peer ‘‘ – Carsharing 


Bei dieser Art des Carsharings teilen Privatpersonen ihre eigenen Autos mit anderen Leuten. Ein Privatauto bleibt nämlich im Durchschnitt ungefähr 23 Stunden ungenutzt. In der Zeit in der Autobesitzer ihr Auto nicht nutzen, können sie mit Peer to Peer-Carsharing einfach Geld verdienen. Es gibt spezielle Internetplattformen bei denen die Autobesitzer ihre Autos anbieten können. Dort können sie den Preis und den Zeitraum, in dem das Fahrzeug abgeholt werden kann, angeben. Beim Peer to Peer-Carsharing hat man eine große Auswahl an verschiedenen Autos. Viele von denen können aber auch sehr alt sein.


Was sind die Vor- und Nachteile von Carsharing?


Nicht nur das Fahrzeug, sondern auch die Kosten werden unter den Carsharing-Nutzern geteilt. Außerdem entfallen viele Kosten, wenn man kein eigenes Auto besitzt – Garagenkosten, Versicherung, Steuer, Reparaturkosten, Anschaffungskosten, Tanken. Durch das Autoteilen können diese Kosten eingespart werden. Laut ADAC sei aber Carsharing nur profitabel, wenn man weniger als 10 000 Kilometer pro Jahr fährt. Bei einer intensiveren Nutzung ist es also günstiger, sich ein eigenes Auto anzuschaffen.
Carsharing ist auch eine gute Möglichkeit die Elektromobilität bei realen Bedingungen zu testen. So kann es auch helfen Städte umweltfreundlicher zu machen.

Carsharing wird jedoch meistens nur in größeren Städten angeboten, da wegen des gut ausgebauten Nahverkersystems weniger Einwohner ein Auto besitzen und das zu einer höheren Anzahl von Carsharing-Mitgliedern führt. Ein weiterer Nachteil ist die Abhängigkeit - der Mieter muss die Abhol- und Rückgabetermine einhalten, zu Rushhour-Zeiten können alle Autos schon besetzt sein oder das gewünschte Automodel könnte nicht mehr verfügbar sein. Außerdem ist das Autoteilen für Leute gedacht, die selten ein Fahrzeug benutzen. Für Leute, die jeden Tag Auto fahren, z.B. zur Arbeit oder um die Kinder zur Schule zu fahren, lohnt sich Carsharing nicht.

Der Jahresbericht des Bundesverbands Carsharing zeigt, dass mehr als zwei Millionen Deutsche Carsharing-Angebote nutzen und auch die Anzahl der Anbieter steigt. Carsharing hat sich als eine der schnellst wachsenden Trends etabliert.

 


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