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Frühstückslektüre | Wie Instagram unsere Psyche beeinflusst

Verfasst von Henrike Hesseler am

Soziale Netzwerke sind heutzutage aus dem Alltag gar nicht mehr wegzudenken. Dass der unterhaltsame Zeitvertreib aber auch Schattenseiten hat, können viele Nutzer aus eigener Erfahrung bestätigen.

Instagram, Facebook, Snapchat, Twitter, YouTube – auf mindestens einem dieser Portale hat sich wohl jeder schon mal rumgetrieben. Die Vorteile liegen auf der Hand: Man kann mit seinen Freunden oder alten Bekanntschaften den Kontakt halten oder sich gegenseitig lustige, interessante oder rührende Fotos oder Videos zusenden.  Jeder bekommt damit die Möglichkeit, schnell und einfach eine Verbindung mit seinen Mitmenschen einzugehen und einen kleinen Einblick in das eigene Leben zu gewähren.

Die Netzwerke bieten uns daher gute Unterhaltung – vielleicht sind sie aber sogar zu unterhaltsam. Denn es besteht die Annahme, dass soziale Netzwerke süchtiger machen können als Alkohol oder Zigaretten. Zudem zeigen Studien, dass vor allem Instagram der Psyche von Jugendlichen und jungen Erwachsenen schaden soll. Das Portal soll demnach das Selbstbewusstsein sowie die Wahrnehmung des eigenen Körpers negativ beeinflussen und kann sogar auch Depressionen begünstigen.

Das liegt vor allem an der Art und Weise, wie das Portal von den Usern genutzt wird. Wer in seiner Timeline herunterscrollt, findet vermutlich kaum etwas anderes vor als Fotos von kunstvoll drapiertem Essen, makellosen Gesichtern mit strahlendweißem Lächeln oder wunderschönen Aussichten auf beeindruckende Landschaften. Viele Nutzer inszenieren mit ihren Uploads das perfekte Leben. Die Bestätigung in Form von Likes und Kommentaren treibt viele an, immer mehr zu posten. Gleichzeitig wird der Erwartungsdruck immer größer, denn die Follower erwarten schließlich einen guten Content.

Auf der anderen Seite ist es problematisch, dass viele Jugendliche und junge Erwachsene auf die Inszenierung hereinfallen und das Gefühl haben, etwas zu verpassen oder mithalten zu müssen. Bei Instagram dreht sich Vieles vor allem um das Aussehen: Schminktutorials, Ernährungs- oder Fitnesstipps sind an der Tagesordnung. Das ständige Vergleichen mit den anderen, die scheinbar ein spannenderes Leben, einen schöneren Modestil oder eine schlankere Figur haben, kann dabei zu einer schlechten Selbstwahrnehmung führen.

Dabei ist natürlich längst nicht alles so, wie es auf den ersten Blick scheint. Es wird den Nutzern nämlich ziemlich leicht gemacht, ihre Fotos zu bearbeiten. Manchmal genügt schon der richtige Filter, um ein Bild oder Video wortwörtlich um einiges rosiger aussehen lassen als es eigentlich ist.

Man darf dabei aber auch nicht vergessen, dass wir es selbst in der Hand haben, wie wir soziale Netzwerke nutzen. Vieles hängt davon ab, wem wir folgen und was wir entscheiden zu posten. Trotzdem sollten soziale Medien mit Vorsicht genossen werden. Wenn das scheinbar perfekte Leben auf den Social Media-Kanälen mehr Stress als Freude bereitet, sollte man sich lieber mal eine Auszeit von der Internetwelt gönnen. Statt online das perfekte Leben zu inszenieren, bleibt uns ja immer noch die Möglichkeit, das echte Leben so schön wie möglich zu gestalten - ganz ohne Filter.

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