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Frühstückslektüre | Fürchtet euch nicht

Verfasst von Daniel Gojic am

Beim Blick auf die deutsche Medienlandschaft kann einem schon mal etwas Bange werden. Es vergeht kaum ein Tag an dem nicht über sexuelle Übergriffe, Raub oder sogar Mord berichtet wird. Die Newsfeeds tickern im 5 Minuten Takt die aktuellen Stände und in den sozialen Netzwerken wird ebenfalls fleißig geteilt und diskutiert. Und immer wieder fällt einem dieser eine Satz ins Auge „Es wird immer schlimmer hier“. Doch stimmt das wirklich? Wird es wirklich immer schlimmer? Oder lassen wir uns doch eher von unserer Wahrnehmung täuschen?

(CC-0) MichaelGaida / pixabay.com

Der Blick auf die Polizeistatistik von 2017 zeichnet einen anderen Trend ab. 2017 sank die Kriminalitätsrate im Vergleich zum Vorjahr um 9,6%. Der stärkste Rückgang seit 1993. Auch die eingereisten Geflüchteten verschärften die Sicherheitslage nicht so erheblich wie es oft in den Medien dargestellt wird. Knapp 1% der Geflüchteten sind seither negativ aufgefallen. Woran liegt es also, dass wir uns dann immer mehr fürchten?

(CC-0) Pexels / pixabay.com

Laut Netzpolitik.org liegt es unter anderem daran, dass das Thema Sicherheit in der Politik ein Dauerthema ist. Wer mit Sicherheit wirbt, suggeriert dem Wähler, dass er sich um die Sicherheit der Bevölkerung sorgt. Das schafft Vertrauen bei den Wählern und zeigt, dass das Wohl der Bevölkerung einem Politiker wichtig ist. Andersrum bekommen die Bürgerinnen und Bürger genau dadurch das Gefühl, dass die Lage im Land aktuell sehr ernst zu sein scheint, wenn andauernd das Thema Sicherheit in den Landtagen oder im Bundestag präsent ist.
Ein weiterer Grund könnte auch die Vervielfachung der Möglichkeiten sein, um an Nachrichten ran zu kommen. Während es zu Zeiten ohne Internet nur die Tagesschau und die Tageszeitungen gab, gibt es heute dank der Smartphones und dem Internet viel mehr verschiedene Möglichkeiten. Mittlerweile gibt es zu jeder Tat einen Liveticker der uns alle paar Minuten mit News füttert. Und gerade Schaden oder Sensationsmeldungen bringen Auflagen und Klicks. So ist es Beispielsweise interessanter über einen U-Bahn Schläger aus Köln zu berichten, als über eine friedlich verlaufene Demonstration zum Erhalt der Baumkultur.
(CC BY 2.0) Vigil Photography / flickr.com

Auch wenn uns unsere Wahrnehmung oder „besorgte Bürger“ oder verwirrte Präsidenten aus Übersee was anderes erzählen wollen. Die Lage auf Deutschlands Straßen wird von mal zu mal besser. Sie ist bei weitem nicht Perfekt und so bleibt immer Vorsicht geboten. Denn eine 100% Sicherheit kann nie garantiert werden. Jedoch muss man sich nicht aus Furcht vor der Welt da draußen zu Hause einschließen. Es ist um es mal mit den Worten von Dieter Nuhr zu sagen: „Wir haben nicht mehr Straftaten, wir haben nur mehr Medien“.

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