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Frühstückslektüre | Paul McCartney fordert ein faires Internet für Nutzer und Urheber

Verfasst von Philip Danlowski am

Die Pläne über eine Reform des EU-Urheberrechts mit den umstrittenen Uploadfiltern sorgten in den letzten Wochen für unzählige Diskussionen. Nun meldete sich auch Ex-Beatle Sir Paul McCarteny zu Wort und verfasste einen Brief an das EU-Parlament.


,,Wir brauchen ein Internet, das für alle fair und nachhaltig ist.“

So lautet ein Zitat aus seinem Brief, den Paul McCartney vor wenigen Tagen an das EU-Parlament schrieb. In seinen Zeilen macht er sich für die Reform des umstrittenen EU-Urheberrechts stark. Dabei kritisiert er große Internetplattformen wie zum Beispiel YouTube. Die mittlerweile 13 Jahre alte Videoplattform hat mehr als eine Milliarde Nutzer. Umstritten ist, ob YouTube  Künstler*innen für ihren Content angemessen entlohnt werden. Solch ein Verhalten soll nach McCartney stärker in die Verantwortung genommen werden. Ebenfalls verdeutlicht der Musiker die enorme Bedeutung von Musik und Kultur. Mittlerweile würden Menschen den oftmals kostenlosen Zugriff auf Medien als selbstverständlich ansehen. Die harte Arbeit dahinter werde aber nicht mehr wertgeschätzt.

Paul McCartney ist dabei nicht der einzige, der sich für eine Reform ausspricht. Auch der Bundesverband der Musikindustrie betont die Dringlichkeit einer Reform. ,,Nach derzeit geltendem Recht kann sich etwa YouTube, de facto größter Musikstreaming-Dienst der Welt, noch immer als rein technischer Dienstleister darstellen und Lizenzzahlungen umgehen, obwohl der Dienst Inhalt kuratiert, mit Werbung versieht und dadurch erhebliche Erlöse erzielt.“ Andere Dienste, wie beispielsweise Spotify oder Amazon Music welche reguläre Lizenzen erwerben, zahlen im Vergleich deutlich mehr.

Die überwiegende Zahl der Gegner warnen jedoch vor der geplanten Reform. Es bestehe eine Gefahr für die Informations- und Meinungsfreiheit im Netz. Die Echtzeitfilterung aller Inhalte des Internets und die damit einhergehende automatische Löschung oder Sperrung sei mit einer Zensur vergleichbar. Am vergangenen Donnerstag wurde die heftig umstrittene Reform des Urheberrechts im Europaparlament schließlich abgelehnt. Voraussichtlich wird sich das Parlament im September erneut mit dem Entwurf befassen.



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