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UniVersal | Die Pendelkämpfer

Verfasst von M am

Pendelstudierende müssen früher aufstehen und haben nach der Vorlesung meistens keine Zeit mehr für einen Kaffee. Neben tiefen Augenringen hat Pendeln aber auch ernsthafte gesundheitliche Folgen.

(CC BY 2.0) wuestenigel / flickr.com

Auf dem Weg zur Uni gemütlich das aktuelle Lieblingsalbum hören, einen Cappuccino schlürfen oder ein gutes Buch lesen. Was in der Theorie fast schon beneidenswert klingt, hat in Wirklichkeit wenig mit dem Alltag von Pendler*innen zu tun.  An der Universität zu Köln haben laut Studierendeneingangsbefragung circa 40 Prozent aller Studienanfänger*innen nicht vor für das Studium umziehen. Von allen Studierenden kommen knapp 30 Prozent aus Köln selbst und ungefähr nochmal so viele aus umliegenden Städten. Doch auch sie müssen natürlich irgendwie zur Universität kommen.

Stress! Stau! Straßenbahnen!

Bei den rund 315 000 Pendler*innen, die jeden Tag nach Köln fahren, ist es wenig verwunderlich, dass nicht alles wie im Bilderbuch läuft. Daher wird die Pendelzeit auch als unangenehmste Zeit des Tages empfunden. Darüber hinaus haben Pendler*innen häufiger Rücken- oder Kopfschmerzen, leiden öfter unter Schlafstörungen und verspüren weniger Lebensfreude. Dabei macht es kaum einen Unterschied, ob man mit dem Auto oder dem Zug unterwegs ist. Der Psychologe David Lewis verglich den Herzschlag und Blutdruck von Pendler*innen mit dem von Pilot*innen und Polizist*innen beim Einsatztraining. Seinem Ergebnis zufolge hatten alle Gruppen ein ähnliches Stresslevel. Machmal war der empfundende Stress der Pendlergruppe sogar höher. Statt die Zeit nach einem langen Vorlesungstag durchatmen zu können, läuft die Fahrt wohl eher nach dem Motto „Augen zu und durch“. Lewis nennt das Verhalten die „commuter amnesia”:

Many commuters go into a sort of inner world when they're travelling and don't really notice what's happening around them. They shut everything out to take themselves away from a world they find aversive

Erstmal chillen!

Natürlich hat Pendeln auch Vorteile. Man kann seinen Hobbys weiterhin nachgehen, alte Freundschaften besser pflegen und spart sich die nervenaufreibende Suche nach einer neuen Bleibe. Leider sind Ratschläge für ein stressfreieres Pendelerlebnis eher mau. Betont wird immer: entspannen, entspannen, entspannen! Leichter gesagt als getan, wenn die Bahn Verspätung hat, ausfällt oder überfüllt ist. Dennoch sollte es für die entschlossenen Pendlerkämper*innen unter euch nichts Wichtigeres geben als auf dem Rück- oder Hinweg so gut es geht zur Ruhe zu kommen. Am besten durch eine breite Entspannungsstrategie bestehend aus tiefen Atemzügen, Podcasts oder Handyspielen.

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