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Inhebbek Hedi

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Im tunesischen Wettbewerbsbeitrag Inhebbek Hedi von Mohammed Ben Attia bricht der junge Tunesier Hedi mit seinem in geordneten Bannen verlaufendes Leben.

Hedi (Majd Mastoura,) und Rim (Rym Ben Messaoud)
Frederic Noirhomme © NOMADIS IMAGES-LES FILMS DU FLEUVE–TANIT FILMS
Hedi (Majd Mastoura,) und Rim (Rym Ben Messaoud)

Hedi soll bald heiraten. Die Braut hat natürlich die Mutter ausgesucht (der Vater ist schon gestorben), damit er seine neue Familie ernähren kann hat ihn sein großer Bruder eine neue, angeblich bessere Arbeit verschafft und natürlich kann Hedi nicht nein sagen. Immer schon wurde sein Leben von anderen geplant.
Als Hedi aber eine Dienstreise in die Küstenstadt Mahdia antreten muss lernt er dort im leeren, aber meist von deutschen Turisten bewohntes Hotel die etwas ältere Rim kennen, die als Animateurin im Hotel arbeitet: tagsüber betreut sie die Kinder der Hotelkunden, abends tanzt sie für die.
Rim ist das genaue Gegensatz zur versprochenen Braut: sie hat ein Plan, ein Lebenstraum, während die zukünftige Frau, die Hedi nur heimlich im Auto treffen kann (aber nur zum reden!) nichts mehr vom Leben erwartet als zu Heiraten und Kinder zu bekommen.
Die Hochzeit rückt immer näher, aber Hedi nutzt jede ausrede um nach Mahdia fahren zu können. Rim versucht ihn auch zu überzeugen seinen Lebenstraum zu verfolgen: die Veröffentlichung seines Comics, den Hedi mag nichts lieber als zur Zeichnen.

Dieser Film, in dem es auf dem ersten Blick nur um das Leben eines schüchternen jungen Mannes geht, erzählt viel mehr: es ist ein Einblick in das aktuelle Tunesien, in eine Gesellschaft im Umbruch die sich langsam aber sicher von alten Traditionen verabschiedet.

Tunesien / Belgien / Frankreich 2016

Regie: Mohamed Ben Attia

Cast:
Majd Mastoura
Rym Ben Messaoud
Sabah Bouzouita
Hakim Boumessoudi
Omnia Ben Ghali

Berlinale Berlinale 2016

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