CSD

Leitung: Patrick Lipowski & Isabel Leifeld

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Die Entstehung des Christopher Street Day

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Sie verbrachten den Abend gemeinsam in der Schwulenbar „Stonewall Inn“ auf der Christopher Street. Ein bis zu diesem Zeitpunkt gewöhnlicher Freitagabend mit lauter Musik und Getränken. Plötzlich stürmten mehrere New Yorker Polizisten den Laden, eine Razzia. Es kam zu Verhaftungen, Übergriffen und Gewalt. Ein Abend, der alles änderte.

So oder so ähnlich muss es in der Nacht des 27. Juni 1969 auf der Christopher Street, Ecke 7th Avenue in Greenwich Village abgelaufen sein. Regelmäßige Razzien in einschlägigen Schwulenbars sowie Gewalt, Unterdrückung und Benachteiligung waren zu dieser Zeit an der Tagesordnung. Alleine der Aufenthalt in einer Bar mit homosexuellem Publikum genügte zur Anklage. Doch an diesem Abend kam es zu Widerständen mit einer mehrere Tage andauernden Straßenschlacht. Anfangs nur auf der Christopher Street und später auch in anderen Teilen New Yorks.

"Gay Liberation Front"

Ende Juli bildete sich schließlich die „Gay Liberation Front“. Eine neue Bewegung, welche für mehr Toleranz gegenüber Homosexuellen kämpft. Der Stonewall-Aufstand setzt eine Kettenreaktion in Gang, welche wenige Jahre später auch Deutschland erreichte. Bereits 1972 gab es hierzulande erste größere Demonstrationen von Homosexuellen, welche sich über die Jahre zu riesigen Paraden unter dem Namen des Christopher Street Day entwickelten. In fast jeder deutschen Großstadt wird mittlerweile ein solches Straßenfest der LGBTQ-Bewegung zelebriert. Sie wollen weiterhin ein Zeichen für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender setzen. Die Besucherzahlen mit über einer Millionen Menschen in Berlin, Köln und Hamburg sind mittlerweile keine Seltenheit.

CSD heute

Auch in New York, dem Ort des Ursprungs wird jährlich seit dem Jahr 1970 auf die damaligen und teilweise heute immer noch bestehenden Missstände erinnert. Im Gegensatz zu früher muss sich jedoch keiner mehr vermummen und eine Verhaftung befürchten. Heutzutage kostümieren sich die meisten Demonstrant*innen mit auffallenden und bunten Kostümen. Die Parade ist über die Jahre eine Tradition geworden und mit 500.000 Besuchern eine der größten Paraden in New York City.

Von Philip Danlowski

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