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Atmen fürs Sprechen

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Essentieller Teil des Sprechens, egal ob im Radio, Fernsehen oder unter Freunden, ist immer auch das Atmen. 

Durch den rein auditiven Charakter des Radios kann das Atmen hier jedoch eine größere Bedeutung bekommen. Entscheidender Punkt ist aber hier: Eine gute Atemtechnik unterstützt zwar das Sprechen, fällt aber nicht positiv auf. Umgekehrt fällt eine schlechte Atemtechnik direkt unangenehm auf. 

Wie also geht „richtiges Atmen“?

Es muss unterschieden werden zwischen Brust- und Bauchatmung. Wer gesagt bekommt tief einzuatmen hebt in der Regel den Brustkorb und zieht den Bauch ein. Dies hat allerdings eigentlich zur Folge, dass die unter der Lunge liegenden Organe ihren Weg nach oben suchen und so das Lungenvolumen verringern. Das ist die Brustatmung. Bei der Bauchatmung, die für das Sprechen im Radio und auch von Schauspielern auf der Bühne angestrebt wird, wird das Gegenteil versucht. Das Zwerchfell ist dafür zuständig die Organe nach vorne also in einen aufgeblähten Bauch hineinzuschieben und so der Lunge den nötigen Raum für ein tiefes Einatmen zu verschaffen. Die Bauchatmung funktioniert übrigens im Liegen, also abends im Bett, automatisch. Diese eigentlich natürliche, aber auf Grund eines dickeren Bauchs, weniger ästhetische Atmung muss man sich aktiv antrainieren bzw. sich darauf konzentrieren dies zu tun. Vereinfacht wird dies zum Beispiel indem man beim Sprechen eine Hand auf den Bauch legt und so überprüft, ob sich hier etwas tut.

Die Atmung beim Sprechen steht und fällt außerdem mit dem Lungenvolumen, denn wer mehr Luft in der Lunge hat, kann länger am Stück sprechen ohne atmen zu müssen. Das Lungenvolumen kann mit folgender Übung gut verglichen, aber auch trainiert werden:

Ausatmen (Lunge entleeren) à auf „H“ einatmen (in den Bauch einatmen) à mit einem „Was“ ausatmen und dabei so lange wie möglich das „S“ gleichmäßig halten (wirklich so lange bis keine Luft mehr in der Lunge ist)

Wer nun also viel und vor allem den richtigen Platz für seine/ihre Luft hat, der muss es noch schaffen an der richtigen Stelle zu atmen. Dafür ist es hilfreich, sich intensiv mit den zu lesenden Texten zu befassen und zu überlegen an welcher Stelle Pausen sind, die sich nämlich i.d.R. am besten nutzen lassen. Da es vielen so geht, dass etwas zu schnell gesprochen wird lässt sich auch über das aktive setzen von Atempausen das Tempo reduzieren. Wichtig ist es dabei keine Angst vor einem hörbaren Atmen zu haben. Das Atmen darf gehört werden, es ist etwas vollkommen natürliches – es sollte nur an der richtigen Stelle stattfinden. Wann Atempausen sind lässt sich am besten herausfinden, indem voll und ganz in den Text eingetaucht wird. Bevor neue Sätze, Sinne, Pointen oder dergleichen beginnen bieten sich tolle Atemmöglichkeiten.

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