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Das Kino im Kopf

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„Hallo, ich bin Bentje. Ich bin vom Hochschulradio Kölncampus und ich muss zugeben, ich habe noch nicht so viele Podcasts gehört.“


Samstagmorgen, 10Uhr im Headquarter der Landesanstalt für Medien (LfM) in Düsseldorf. Ich nahm zwischen bonnFM, CampusFM, Hertz 87.9 und Co. Platz und nach der Vorstellungsrunde war klar: ich hatte keine Ahnung von Podcasts. Gut, dass die Seminarleiterinnen Anja und Luisa (beide freie Journalistinnen) erstmal die Basics klärten.

iPod + Broadcast = Podcast


Ein Podcast ist ein Audio (bzw. Video), das durch sogenannte Podcatcher, wie z.B. iTunes, Pocket Casts oder Spotify abbonnierbar ist. Podcasts gehört zu den freisten Audioformaten. Es gibt weder Vorgaben bei der Länge (von 100s bis mehrere Stunden ist alles möglich), beim Inhalt (News, Anekdoten oder auch einen, der Leute zum Einschlafen bringen soll) oder bei der Struktur. Mein Interesse war geweckt!

Warum sollte man über Dinge, die man sich auch ganz einfach ansehen könnte einen Podcast machen?


Verständliche Frage. Warum Architektur oder Kunst auf einer rein auditiven Ebene darstellen, wenn genau diese Dinge vom Visuellen leben? Die größte Stärke des Audios ist die Authentizität. Geräusche sind kaum manipulierbar und wirken daher unverfälscht und echt auf den Hörer. Sie erzeugen Emotionen und durch Atmos das berühmte „Kino im Kopf“.

„The eyes see but the ears imagine“


Die praktische Aufgabe: wir fanden uns in Campusradio-übergreifenden Zweiergruppen zusammen und erzählten dem jeweils anderen eine Geschichte aus unserem Leben. Das konnte eine Anekdote, ein Wendepunkt im Leben oder auch eine fiktive Story sein – Hauptsache man hatte am Ende eine 3-5minütige Aufnahme.

Dann wurde mit dem Schnittprogramm unserer Wahl die Geschichte auf das Wesentliche gekürzt und ein Skript entwickelt. Was möchte ich erzählen? Wie möchte ich es erzählen? Und das Wichtigste: Warum ist die Geschichte für andere relevant?

Wenn man dann gemerkt hat, man braucht noch weitere O-Töne des Partners oder auch von sich selber als eine Art „Kommentator“, dann machte man weitere Aufnahmen – wie gesagt, beim Podcast gibt es keine Einschränkungen, man kann sich frei und kreativ ausleben.

Die Stimmen stehen, jetzt fehlen nur noch die Sounds und gegebenenfalls die Musik, um daraus eine runde Sache zu machen und auch eine gewisse Prise Unterhaltung beizufügen. Gar nicht so einfach, wenn alles möglich ist. Da darf man sich nicht in den unbegrenzten Möglichkeiten verrennen, habe ich gemerkt.

Es gibt kein Richtig oder Falsch


In der Feedbackrunde am zweiten Tag präsentierten wir unsere Ergebnisse. Während der Großteil einen langen, „ruhigen“ Podcast mit langen Pausen entwickelt hatte, war meiner kurz und „zackig“. Ich sparte an Sounds und versuchte mit einem passend „zackigen“ Musikbett den Erzählfluss der Geschichte zu untermalen.

Abschließend sprach uns unsere Seminarleiterin Julia noch einmal Mut zu. Sie meinte, dass wir alle Potenzial hätten, denn „[j]eder, der Audios macht, hat bereits ein Ohr für Audios. Man hat seinen eigenen Geschmack. Jetzt heißt es nur machen, machen, machen.“.

Mit diesem Satz trennten sich Bielefeld, Münster, Köln und Co. wieder voneinander. Aus den Gesprächen mit den anderen habe ich gemerkt, dass sich die meisten Campusradios so einiges von Kölncampus abgucken können. Nicht jeder hat so eine klar strukturierte Ausbildung, ein so großes Arrangement und einen Zusammenhalt, wie wir es haben.

Danke für diese Erfahrung, für das neue Wissen und danke, dass ich Teil von Kölncampus sein darf! Amen.

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