Leitung: Max Latz / Benedikt Schockenhoff

ausbildung@koelncampus.com

Studierende bilden die Redaktionen und organisieren den täglichen Programmablauf und kümmern sich im Hintergrund auch darum, dass das Radioprogramm zu euch auf die Endgeräte kommt.
Und hier bekommt ihr einen Eindruck von Mitgliedern, wie die Ausbildung für sie war:

Erfahrungsbericht I Die Community, die Leidenschaft fürs Wort, die Musik und ihre Mitmenschen

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Vom Kuschelservice, feucht-fröhlichen Frühstücken und dem knusprigen Mehltyp.

2016 lerne ich Kölncampus zum ersten Mal als Gast bei der Musiksendung "Take Five" kennen. Irgendwie packt mich dieses Engagement, diese Kreativität und Professionalität, die ich in den mit Stickern vollbeklebten Bunkerräumen mit vollgekrümelten Teppich im SSC (damals war es noch das SSC) an jenem Abend zum ersten Mal erlebe. In den folgenden Monaten nehme ich mir immer wieder vor: „Bring dich da ein!“.


Ein etwas längerer Anlauf


Aufgrund von chronischer Prokrastination und Fernbeziehungsliebeskummer wird aber erst ein Jahr später was aus Kölncampus und mir. Ich will ja auch den richtigen Zeitpunkt erwischen, nichts auf die Schnelle machen. In der Zwischenzeit klingen aber ab und zu psychedelisch-träumerische oder andere kuriose Klänge aus meinem Küchenradio von der 100,00. Beim Infotreffen fange ich zwischen den 30-40 Interessierten zum ersten Mal an, meine Teilnahme an dem Projekt überhaupt in Frage zu stellen. "Vielleicht ist es ja doch gar nicht so leicht in den Laden da rein zu kommen? Muss ich mich jetzt erst mal von meiner Entertainer Seite zeigen?". Umso froher bin ich, als dann doch nach der Bewerbungsgespräch-Runde die Zusage kommt.


Ein neuer Lebensabschnitt


In den folgenden Wochen lerne ich mehr als in vielen Uni-Seminaren. Von der Technik, zwischenmenschlichen Miteinander, Schreiben fürs Hören, gezieltem Recherchieren, einem neuen Bewusstsein für die eigene Stimme und ungewöhnlichen Frühstücks-Riten ist alles mit dabei.

Mein Favorit wird das Kollegengespräch. Während ich bei den Mensatipps bei der Rückfrage der Moderatorin, was ich denn nun essen will, rot aufglühe, ganz verstört von der vom Text abweichenden Frage, viel zu seriös antworte: "Ich nehme die Blätterteigtasche, weil ich der knusprige Mehltyp bin" und mich gleichzeitig frage, was ich da für einen Mist rede (ich war nie ein Fan von Blätterteig!), verfliegt innerhalb weniger Wochen auch die anfängliche Aufregung vorm Mikro. Weniger angetan bin ich von der Umfrage, als die Leute auf dem Albertus-Magnus Platz bei klirrender Kälte strategisch einen Bogen um mich machen. Auch Ardour (unserem Schnittprogramm) treibt mich einige Male in den Wahnsinn oder der Zeitfaktor macht mir zu schaffen. Aber all das erscheint nur unbedeutend im Anbetracht des Wunders, was hier jeden Tag vollbracht wird. Meine Montage und Mittwoche bestimmen nun meine Woche. Auf meine Montagsmenschen und die (hoffentlich Körner!) Brötchen freue ich mich Sonntagabends beim vergeblichen Versuch um 22 Uhr zu schlafen.


Über das Radio hinaus…


Hier sind Menschen am Werk, die sich ihrer Arbeit und der Community wirklich hingeben. Auch die Ehrlichkeit vieler Menschen beeindruckt mich und so erinnere ich mich immer wieder gerne an das „Love-Sandwich“ des Off-Air Checks, bei dem es darum geht Kritik nicht immer mit einem „war aber trotzdem gut“-Satz wieder gut zu reden, sondern sie auch mal als Kritik stehen lassen zu können. Was man hier lernt ist also auch zum großen Teil das Miteinander, um gemeinsam Kreatives zu schaffen. Wer noch einen Platz für seine Kreativität sucht, einsame Frühstücke verbringt und sich gerne hingibt, dem empfehle ich dieses tolle Netzwerk an Menschen!

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