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Frühstückslektüre | Hat Fast(en) Sinn gemacht?

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Seit Aschermittwoch ist es wieder soweit und in vielen Haushalten heißt es wieder: Lasset den Kampf gegen den inneren Schweinehund beginnen. Die Fastenzeit ist angebrochen und die Laune Vieler leidet unter den selbst ausgesprochenen Verboten. Während die Einen auf das wohlverdiente Feierabendbier verzichten oder die gesammelten Kamelle vom Rosenmontagszug gezwungenermaßen verschenkt haben, um auch ja nicht in Versuchung zu geraten, gibt es Andere die auf kreative Art und Weise die Fastenzeit für sich oder Andere nutzen.

(CC-0) Ogutier / pixabay.com


Wieso überhaupt Fasten?
Was bei Vielen in Vergessenheit gerät: Es handelt sich hierbei eigentlich um ein religiöses Ereignis. Es geht darum Körper und Geist zu reinigen und sich in Dankbarkeit zu üben. Dabei verzichtet man ursprünglich in diesen 40 Tagen, von Aschermittwoch bis Gründonnerstag, völlig oder zumindest teilweise auf Essen.
Auch immer mehr Nicht-Gläubige nutzen diese Zeit, um sich von alltäglichen Lastern zu lösen. Oftmals geraten die guten Vorsätze allerdings schnell in Vergessenheit und der einst gute Vorsatz wird immer mehr zur eigenen Bestrafung.

Auf in’s Abenteuerland
Bevor man sich also selber etwas vor macht und sich zu etwas zwingt, worauf man eigentlich so gar keine Lust hat, sollte man sich im Vorhinein um die Motivation zu fasten, klar sein. Warum also nicht auch einfach mal weg vom klassischen Verzicht, hin zu Alternativen, die Mehrwert für einen selbst oder Andere haben? Warum nicht 40 Tage für das Nutzen, was einem selber wichtig ist? Vielleicht hilft es Vielen auch das Ganze eher als Abenteuer oder Experiment zusehen. Eine Zeit, in der man sich seine Gewohnheiten bewusst macht und sich auf das Aufbrechen von Abhängigkeiten und negativen Gewohnheiten konzentriert. Vielleicht ist man sich auch schon bewusst, wovon man gerne mehr im Leben hätte. All das bietet Ansätze sich die Fastenzeit ganz persönlich zu Nutzen zu machen und einen persönlichen Mehrwert zu schaffen.

Weg mit was-wäre-wenn-Denken
Wie wäre es denn mal einen Monat auf Erwartungen zu verzichten? Sich nicht im Vorhinein schon zig Szenarien auszumalen, wie beispielsweise das nächste Treffen abläuft. Sich und andere nicht unter Druck setzen, bedeutet im Umkehrschluss auch unnötige Streitereien und Missverständnisse aus dem Weg zugehen. Euer Chef oder Partner wird es Euch sicherlich danken.

Schluss mit Jammern
Seit Wochen nur Regen und die Mitbewohnerin hat den Müll wieder einmal nicht rausgebracht. Das Jammern ist bei den Meisten schon fest im Alltag integriert, ohne dass Sie es wirklich merken. Warum übt man sich denn nicht einmal darin, sich auf das Positive zu konzentrieren? Auch die kleinen Dinge im Alltag können einem ein Lächeln in’s Gesicht zaubern und steigern die allgemeine Lebensfreude.

Selbstabwertung ist und bleibt uncool
Das ständige Vergleichen mit Anderen ist nicht nur ein mega Abturner, sondern sorgt auch für unberechtigte  Selbstzweifel. Anstatt sich ständig nach Etwas nicht Vorhandenem zu sehnen, sollte man sich häufiger vor Augen halten, was einen auszeichnet. Viel zu selten, macht man sich dem bewusst. Anstatt sich also selbst abzuwerten, kann man die Zeit bis Ostern bewusst für sich nutzen und hat auch noch nach Ostern etwas von diesem Experiment.

Lügen haben kurze Beine
Allein um der langen Nase von Pinocchio auszuweichen lohnt es sich 40 Tage auf das Lügen zu verzichten. Sich einfach mal darin zu üben, die Alltagslügen zu verbannen. Oftmals merkt man gar nicht, wie häufig diese dann doch zum Einsatz kommen. Also einfach mal ehrlich sein und sagen: Hey Heute habe ich so gar keine Lust etwas zu unternehmen, anstatt es ewig auf Krankheit oder noch anstehenden Hausarbeiten zu schieben. Ehrlichkeit wehrt eben doch am längsten!


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Vielleicht haben Euch die vorgestellten Ideen dazu angeregt, ein eigenes kleines Abenteuer zu wagen. Die Zeit bewusst zu nutzen, um sich die eigene Verhaltensweisen vor Augen zu führen und die ein oder andere schlechte Gewohnheit durch eine Neue zu ersetzen. Und wer weiß, vielleicht lernt Ihr Euch in dieser Zeit selbst auch ein kleines Stück besser kennen und müsst nicht gezwungenermaßen auf der nächsten Hausparty auf das geliebte Kölsch verzichten.


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