Leitung: Rümeysa & Lennart Schmitz

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The End

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Um einen Horrorfilm zu drehen, braucht Guillaume Nicloux nicht mehr als Gérard Depardieu und einen Wald.

© Les films du Worso - LGM Films

Wir lernen den beleibten Mann zu Hause kennen. Er steht auf und frühstückt, spricht ab und zu mit seinem Hund. Heute hat er etwas vor: Er will Hasen Jagen. Mit seinem Auto und dem Hund macht er sich auf den Weg in den Wald. Damit es ihm nicht zu schwer wird, nimmt er nur eine Flasche zu Trinken und eine Packung Kekse mit. Und natürlich sein Gewehr.

Dann passiert auch schon das erste Unglück: Der Hund läuft weg und beim Irren durch den Wald verläuft sich der arme Mann. Er findet nicht mehr aus dem Wald raus, deswegen muss er dort übernachten. Er macht ein Feuer und legt sich auf daneben. Am nächsten Morgen wird er den Ausweg schon finden.

Das nächste Problem erkennt er, als er aufwacht: Sein Gewehr ist weg, jemand muss es gestohlen haben. Auf seine wütenden Rufe reagiert aber niemand, so bleibt ihm nichts Anderes übrig als sich weiter auf die Suche zu machen.

Die Kekse gehen bald aus und auch die Trinkflasche ist fast leer. Entkräftet und müde setzt er sich hin und döst, als plötzlich ein Junge vor ihm steht, der ihn aus seiner Red Bull-Dose trinken lässt. Weiterhelfen kann oder will er ihm aber nicht und läuft weg, zusammen mit dem Zwanni, den er fürs Weg zeigen bekommen hat.

Eine weitere Nacht im Wald steht an. Plötzlich steht wieder jemand vor ihm. Eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren. Nackt. Sie scheint sich bei ihm wohlzufühlen, spricht aber nicht mit ihm. Ihre Augenringe und der leere Blick lassen den Jäger vermuten, dass sie vergewaltigt wurde und hat sofort den Jungen von vorher im Verdacht. Um nicht so einsam zu sein, aber auch, um der armen Frau zu helfen, ziehen sie zusammen weiter durch den Wald. Aus seiner orangenen Warnweste hat er ihr Schuhe gebastelt. Sein Monolog übertönt ihr Schweigen.

Merkwürdige Dinge hat der Mann im Wald erlebt, in dem er jetzt schon fast 3 Tage herumirrt, wie Skorpione oder Kakerlaken, die in Massen aus dem Nichts gekommen sind. Auch aus dem Nichts kommen plötzlich zwei Männer, die den Waldweg entlang walken. Sie nehmen die beiden mit und fahren sie zu seinem Auto zurück und er nimmt sie mit zu sich nach Hause.

Ob das eine gute Idee war???

Gérard Depardieu bzw. die Figur, die er spielt wird einem immer sympathischer, je länger man ihn beobachtet. Der Film ist originell und wirkt kurzweilig, obwohl nicht viel gesprochen wird. Mir hat er definitiv gefallen und hat einen Platz im oberen Teil meines Rankings verdient.


Frankreich 2016

 

Regie:

Guillaume Nicloux

 

Cast:

Gérard Depardieu

Swann Arlaud

Audrey Bonnet


Berlinale Berlinale 2016

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