Botany - Raw Light II Review

Verfasst von Henrik Schütz am

Am 20. Januar erschien das neueste Album von Botany, mit dem Namen Raw Light II.  Der Texaner heißt mit bürgerlichem Namen Spencer Stephenson und hat seine Anfänge im Jazz. Bei dem aktuellem Album bietet er eine Mischung aus Instrumental HipHop, Electronica, Ambient und überrascht mit unerwarteten Samples die zu einer psychedelischen Collage zusammengeklebt wurden. Zum Beispiel wurde irgendwo auf dem Album auch eine Kuh versteckt. 

Botany - Raw Light II - Western Vinyl


Das Album wurde in Texas aufgenommen, sowohl Botany als auch sein Label Western Vinyl kommen aus Austin, aber mit traditionellem Western hat das ganze wenig zu tun. Aber irgendwie kam bei mir trotzdem das Feeling von einer langen Autofahrt in einem alten Cadillac durch die texanische Wüste.

Beim ersten Song "No Heed" hat man den Motor gerade gestartet, man rollt langsam über den Kiesparkplatz Richtung Strasse. Sanfte Gittarenakkorde und ein verspielter Synthesizer bereiten dich auf den Asphalt der von Trucks befahrenen Straße vor. Erst noch einmal inne halten und umgucken, ob nicht gerade ein riesiger Viehtransporter angerast kommt. (Hier könnt ihr den Song nachhören)

Mit "Crowd Nothings" nimmt der Cadillac dann auch endlich Fahrt auf. Das Gaspedal wird durchgedrückt und man hört den brummenden Sound des Motors auf dem dich der Beat immer weiter animiert noch mehr Tempo zu geben. Nur das leise Glockenspiel hält dich noch etwas zurück. (Hier könnt ihr den Song nachhören)

Nachdem man sich vorher nur von den Sounds des Autos hat beeinflussen lassen, wird jetzt das Radio eingeschaltet. Und es läuft "Lo, Hi" ein ruhiger Psychedelic Rock, der sich als Sample zu dem Song aufbaut, der dich die öde Landschaft Texas vergessen lässt. 

Kakteen, Sand und Cowboys müssen dann aber "Tenth" weichen. Am Anfang fehlt dem Song noch ein bisschen die Richtung und klingt eher nach wahllos aneinander gereihte Samples. Was sich dann zum Glück bald ändern soll. Trotzdem bleibt der Song immer noch schwer zu fassen, vielleicht fehlt da irgendwo der rote Faden. (Hier könnt ihr den Song nachhören)

Zum Glück gibt es noch "Wednesday Night October 28 2015" der dich zurück in den Cadillac und auf die verstaubte, texanische Straße bringt. Der Beat, irgendwo zwischen Neo Jazz und Rock'n'Roll kombiniert mit anschwellenden Akkorden die sich wie Kaugummi durch den ganzen Song ziehen, trifft auf choralen Gesang aus Osteuropa. (hier könnt ihr den Song nachhören)

Botany hat in dem Album auf jeden Fall für viele Überraschungen gesorgt, bevor man jedes Sample einordnen kann muss man Raw Light II bestimmt einige Male anhören. Auch wenn ich nicht restlos begeistert bin, hat mich das Album wie der Cadillac sicher ans Ziel gebracht.


Alles was meine Kollegin Lilly noch über Botany in der Sendung gesagt hat könnt ihr hier nachhören: [media]

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